Die interessantesten Psycho-Phänomene - Teil 1

Phänomenal! Psycho-Effekte Teil 1

Kategorie: Ratgeber

Phänomenal! Psycho-Effekte Teil 1
Unser Denken bestimmt unser Handeln. Daher müssen wir unseren Gedanken vertrauen können. Was ist aber, wenn uns unser Gehirn  einen Streich spielt? Rookie zeigt euch, welche Effekte unsere Gedanken und damit unser Handeln unbewusst beeinflussen.

 

Der Assimilationseffekt (auch Angleichungseffekt) kommt aus dem Marketing und entsteht dann, wenn ein Produkt besser bewertet wird, weil es zusammen mit einem beliebten Produkt präsentiert wird. Dieser Symphatie-Transfer funktioniert natürlich auch bei Personen. Jeder kennt es vor allem aus der Musikbranche, wenn Superstars ein Feature mit unbekannten Künstlern veröffentlichen. Deswegen lassen sich Politiker in Wahljahren auch so gerne zusammen mit Sportlern und anderen Sympathieträgern ablichten.



Beim Barnum-Effekt geht es schlicht darum, dass Menschen die Neigung haben, vage und allgemeingültige Aussagen über sich als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren. Der Barnum-Effekt ist am besten bei Wahrsagerinnen oder in Horoskopen zu beobachten.



Der Begründungs-Effekt besagt, dass Menschen enorm auf Begründungen, beziehungsweise auf das Wort »weil« reagieren. Selbst wenn eine Begründung unlogisch und fadenscheinig ist, machen die Leute in den meisten Fällen, was von ihnen zuvor verlangt wurde. Und jetzt lies bitte weiter, weil das gut für dich ist.



Der Broken-Windows-Effekt beschreibt folgendes: Wenn in einer Straße nur ein Haus mit ein paar kaputten Fensterscheiben steht, dauert es nicht lange, bis der ganze Wohnblock verfällt. Man kennt es vor allem aus der Schule: Sobald ein Schreibtisch erstmals bekritzelt wird, geht es schnell und der ganze Tisch ist vollgeschmiert.



Laut dem Bystander-Effekt nimmt bei jedem Notfall die Wahrscheinlichkeit, dass einem geholfen wird, mit steigender Anzahl der Umherstehenden ab.



Der Fischteicheffekt tritt auf, wenn Schüler in einer Klasse mit leistungsschwächeren Mitschülern eine höhere Lernmotivation entwickeln. Der Grund: Ihre Talente fallen dort mehr auf, werden besser bewertet, was sie noch mehr anspornt. Es soll Eltern geben, die ihre Kinder genau deshalb auf Schulen schicken, deren Schüler einen eher mäßigen Ruf haben.

 


Der Halo-Effekt beschreibt einen Wahrnehmungsfehler, bei dem einzelne Eigenschaften einer Person so dominant wirken, dass sie einen überstrahlenden Gesamteindruck erzeugen. Etwa: Wer besonders dick ist, wird vor allem über seinen Körperumfang wahrgenommen – und steht damit sofort im Generalverdacht maßlos, faul, willensschwach oder gar dumm zu sein.



Der Placebo-Effekt beschreibt, dass etwa Tabletten, die keine Wirkstoffe enthalten, trotzdem heilen können – nur weil der Patient an dessen Wirkung glaubt. Das Gegenteil davon ist übrigens der Noceboeffekt: Es treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, weil der Patient sie erwartet.



Der Pygmalion-Effekt wurde 1968 an Schulen entdeckt. Damals teilte man Lehrern mit, dass diese wegen guter Leistungen im kommenden Schuljahr eine Klasse übernehmen durften, die sich aus den intelligentesten Schülern zusammensetzte. Nach Ablauf des Schuljahres waren diese Klassen tatsächlich besser als alle anderen.  Nicht nur die Noten, sondern selbst der IQ der Schüler lag über 20 Punkte höher. Allerdings hatten die Psychologen gelogen. Die Klassen waren lediglich eine Zufallsauswahl. Weil aber die Schüler glaubten, zu den Besten zu gehören und auch die Lehrer ihnen mehr zutrauten, stieg die Leistungs- und Lernkurve.



Der Primäreffekt ist ein Kurzzeitgedächtnis-Phänomen. Dieses sorgt  dafür, dass wir uns an jüngere Informationen besser erinnern als an ältere. Deswegen sollte etwa die wichtigste Aussage eines Vortrags stets am Ende kommen. Und daher wird bei einem Werbespot das beworbene Produkt am Ende auch immer als Großaufnahme gezeigt.



Der Ringelmann-Effekt beschreibt, dass Menschen in der Gruppe eine geringere Leistung erbringen, als aufgrund der summierten Einzelleistungen zu erwarten wäre. Gemeint ist damit aber nicht soziales Faulenzen, sondern vielmehr den Motivationsverlust und der daraus resultierende Leistungsabfall, der in Gruppen interessanterweise entstehen kann.



Der Superstar-Effekt zeigt, dass die Einzelleistungen schlechter werden, sobald ein Ausnahmetalent dabei ist. So brauchten Spitzengolfer im Schnitt 20-Prozent mehr Schläge wenn Superstar Tiger Woods am selben Turnier teilnahm. Der Grund: Sie gaben sich zwar Mühe, sahen aber keine Siegchance gegen Tiger Woods.


 


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