Tipps für Praktikanten
Ein Praktikum bietet Berufseinsteigern die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, Fähigkeiten zu trainieren und Kontakte zu knüpfen. Dr. Rookie gibt dir Expertentipps, wie du deine Chancen optimal nutzen und dich von deiner besten Seite zeigen kannst.
1. Höflichkeit und Distanz
Auch wenn es in vielen Büros scheinbar locker zugeht und alle sich duzen: Bleibe so lange beim freundlichen »Sie«, bis dir jemand ausdrücklich das »Du« anbietet.
Tipp: Grüße die Leute immer wenn du ihnen begegnest – lieber einmal zu viel als einmal zu wenig! Wer nicht grüßt, wirkt sehr schnell verklemmt oder arrogant. Dabei gilt: Der Rang-niedere grüßt den Ranghöheren zuerst. Genau das Gegenteil ist es beim Händeschütteln: Dabei reicht der Ranghöhere dem Rangniedrigeren die Hand.
2. Initiative zeigen
Anfangs wirst du wahrscheinlich nur das tun, was man dir aufträgt. Bist du nach einiger Zeit mit den Abläufen vertraut, kommt es super an, wenn du in deiner Arbeitsorganisation möglichst bald auf Eigeninitiative umschaltest. Denke vorausschauend mit, wo du gebraucht werden könntest und was du tun könntest. Biete deinen Kollegen deine Mitarbeit an, aber mache lieber nichts, ohne vorher zu fragen.
Tipp: Erweist du dich bei deinen Kollegen als nützlich anstatt als lästig, wirst du viel mehr von ihnen lernen und beigebracht kriegen. Denke daran, dass die Mitarbeiter ihre eigenen Sorgen und Arbeit haben, und sich nicht den ganzen Tag darum kümmern können, dass du etwas zutun hast. Betrachte schwierige Situationen als eine Gelegenheit um Initiative zu zeigen. Der Drucker-Toner ist leer: »Soll ich die Patrone wechseln?« In der Besprechung wird eine Jahreszahl gesucht: »Soll ich das schnell im Internet recherchieren?«.
3. Mit Bedacht vorgehen
Du hast sicher viele Fragen, und die solltest du auch auf jeden Fall stellen. Wähle dafür jedoch immer einen günstigen Zeitpunkt. Wenn Stress herrscht, notierst du dir einfach deine Fragen und bringst sie besser in einer entspannten Situation vor. Das gilt auch für Kritik (wenn du etwa den Eindruck hast, nur zum Kaffeekochen und Kopieren herangezogen zu werden). Ein guter Zeitpunkt dafür sind die in vielen Firmen üblichen Feedback-Gespräche. Gibt es die nicht, bitte einfach freundlich um ein solches Gespräch – Dein Interesse daran spricht nur für deine Lernbereitschaft und dein Selbstbewusstsein.
Tipp: Pflege den Austausch mit anderen Praktikanten und Arbeitskollegen. Spreche mit Ihnen - Vielleicht kannst du das ein oder andere von ihnen lernen und dich verbessern.
4. Sag deine Meinung
Praktikanten neigen dazu, aus Unsicherheit oder Höflichkeit vieles anders zu bewerten, als wie sie es wirklich denken. Dabei ist gerade das frische, unvoreingenommene Urteil eines Außenstehenden für viele Unternehmen besonders interessant. Wenn du nach deiner Meinung gefragt wirst – äußere sie. Am besten verbindest du Kritik immer mit einem konstruktiven Lösungsvorschlag.
Tipp: Nutze Besprechungen, um deine Ideen einzubringen. Tu das allerdings in Maßen und immer nur dann, wenn du vorher aufmerksam zugehört hast und weißt worum es geht.
5. Sei Diskret
Lästern ist nie schön, es als Neuling zu tun ist besonders unklug. Denn du kannst nicht überblicken, wer wem wieso welche pikanten Zitate zuträgt. Spreche auch über frühere Arbeitgeber niemals schlecht und plaudere keine Geheimnisse aus.
Tipp: Auch wenn der Arbeitgeber Privatgespräche oder das Surfen im Internet erlaubt – nutze diese Möglichkeiten lieber nur spärlich, um deine Arbeitsorganisation nicht zu stören. Ganz wichtig: Dein privates Handy sollte während der Arbeitszeit stumm geschaltet sein.