Zwei Essener Jungunternehmer wollen die deutschen Supermärkte erobern.

Der feine Unterschied

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Der feine Unterschied
 
Zwei Essener Jungunternehmer wollen den Markt der Gourmet-Saucen erobern. Die Barbecue-Fans Robin Benecke (24) und Marvin Bleck (24) gründeten »BB Gourmet Saucen«.
 

Wie kommt man auf die Idee, Gourmet-Saucen herzustellen?

Robin: Vor etwas zwei Jahren haben wir zusammen gegrillt und der ganze Tisch stand voller Saucen. Dabei fiel uns auf, was da alles für ein Mist drin enthalten ist: Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, und so weiter. Also kamen wir auf die Idee, Saucen herzustellen, die aus natürlichen Zutaten bestehen und ohne die ganzen unnatürlichen Zusatzstoffe auskommen.

Marvin: Wir finden, Lebensmittel sollten auch aus Lebensmitteln bestehen und nicht auf Pulver aufbauen. Heutzutage muss man ja erst eine Ausbildung machen, um zu verstehen, welche Zusätze alles in den Produkten enthalten sind. Daher wollten wir leckere Saucen herstellen, die ganz ohne Zusätze auskommen. 

 

Von der Idee bis zum fertigen Produkt war es doch bestimmt ein langer Weg oder?

Marvin: Wir haben 2011 gegründet und natürlich viel geplant, getestet und uns eine Menge Wissen selbst angeeignet. Sowas geht alles nicht von heute auf morgen. Seit Januar sind wir aber soweit, dass wir unsere Saucen verkaufen. Wir haben aktuell drei Produkte im Angebot: Eine Curry-Sauce, ein Balsamico-Dressing und eine Barbecue-Sauce. Bisher allerdings nur im Online-Shop, was aber schon sehr gut angelaufen ist. Jetzt versuchen wir, unser Produkt noch bekannter zu machen.

Robin: Die ersten Supermärkte werden bald folgen. Wir wollen bald im ganzen Land in den Feinkostabteilungen ausgewählter Supermärkte vertreten sein. Dazu noch in Feinkostläden und Metzgereien. Unsere Saucen sind zwar nicht die teuersten, aber zählen mit 3,49 Euro schon zum gehobenen Preissegment. Dafür bekommen die Kunden aber auch erstklassige Qualität.

 

»Um Lebensmittel herzustellen, muss man eine Menge Vorschriften einhalten.«

 

Wie ist denn bei euch die Aufgabenverteilung?

Robin: Ich bin gelernter Koch und habe schon zahlreiche Stationen in der Sterne-Gastronomie absolviert. Ich bin also eher der Mann fürs Fachliche. 

Marvin: Ich bin zwar Hobbykoch, komme aber eher aus dem Kaufmännischen Bereich. Ich habe jahrelang in der Immobilienbranche gearbeitet und versuche nun, zusammen mit Robin die Selbstständigkeit voran zu treiben. Insgesamt kümmere ich mich eher um die kaufmännischen Aufgaben.

 

Wie kann man sich denn so eine Produktion vorstellen?

Robin: Wir haben hierfür eine Profi-Küche, die unter Berücksichtigung zahlreicher Vorschriften gebaut wurde. Man kann sich das wie in einer normalen Küche vorstellen. Wir kochen alles von Hand, haben einen Industriekessel, in dem die Zutaten gekocht werden. Natürlich ganz ohne Fertigpulver oder so. Am Ende wird die Sauce mit einer Abfüllmaschine in die Flasche gefüllt und versiegelt. Dann komm der Deckel drauf, das Etikett und das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Marvin: Wir haben mittlerweile einen riesigen Park an Maschinen. Um so etwas zu machen, braucht man richtig gute Thermometer, eine sehr gute, geeichte Waage, eine weitere Waage für das Füllgewicht, ein Pyknometer um die Dichte festzustellen, eine Abfüllmaschine, einen großen Kochkessel, einen überdimensional-großen Stabmixer und natürlich eine Versiegelungsmaschine. Das ist ein teurer Spaß.

 

Muss man beim Herstellen von Lebensmitteln nicht total viele Vorschriften einhalten?

Robin: Absolut. Zu Beginn kommt erstmal das Ordnungsamt vorbei, danach das Eichamt. Außerdem muss man so ziemlich alles schriftlich festhalten: Wie viel man am jeweiligen Produktionstag abgefüllt hat, welche Zutaten drin sind und welches Füllgewicht das Ganze hat. Außerdem muss drin stehen, wer die Endkontrolle gemacht hat und somit für die Produktion gerade steht. 

Marvin: Man darf dann natürlich nicht von den gemachten Angaben abweichen. Selbst beim Füllgewicht sind nur ein paar Gramm im Toleranzbereich. Dazu kommt, dass man von allen Produktionen Rückstellproben aufbewahren muss. Damit man nachweisen kann, dass alles in Ordnung war, falls sich mal ein Kunde beschwert. 

Robin: Wir arbeiten natürlich super sauber und sorgfältig. Bei uns ist alles mehr als in Ordnung. Es ist auch so, dass der Einzelhandel regelmäßige Stichproben macht und die Produkte intensiven Tests unterzieht. Wenn wir da unsauber arbeiten, würde das sofort auffallen.

 

Was erhofft ihr euch von der Zukunft? Wie geht es für euch weiter?

Robin: Wir hoffen natürlich, dass wir in den nächsten Monaten unsere Zusammenarbeit mit den Supermärkten ausbauen können. Wenn alles gut geht, werde ich irgendwann meinen Beruf als Koch aufgeben müssen. Zurzeit arbeite ich noch im Restaurant, aber mein Chef unterstützt mich in dieser Angelegenheit total. 

Marvin: Der Saucen-Markt wird beherrscht von den größten Konzernen. Das ist wirklich schwierig dagegen anzukämpfen. Aber wir werden alles geben und hoffen natürlich, dass wir mit unseren Saucen Erfolg haben. 

 

> www.gourmet-saucen.de

 

 

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