Rookie des Monats: Sängerin Leonie Burgmer (21)

Unser Star für Essen

Kategorie: Rookie des Monats

Unser Star für Essen
Die Essenerin Leonie Burgmer war erst kürzlich unter den Top 20 bei »Unser Star für Baku« im Fernsehen zu sehen. Auch wenn die 21-Jährige Deutschland nicht beim Eurovision Song Contest vertreten wird, lebt sie ihre musikalische Leidenschaft weiterhin aus. Einmal im Monat bietet sie bei »Lottes Laden« jungen Musikern aus der Region eine Plattform, ihr Talent einem interessierten Publikum zu präsentieren.

 

 

Musik war schon immer ein fester Bestandteil in Leonies Leben. Als sie völlig unbedacht nach Köln reiste, um beim Casting für »Unser Star für Baku« teilzunehmen, wurde ihr Talent erkannt und sie schaffte es unter tausenden Bewerben in die Show der Top 20. Als neuntletzte musste die Lehramtsstudentin letztendlich das Feld räumen, erntete aber durchgängig Lob der Jury. Ihre Lust Musik zu machen, ist weiterhin ungebrochen, sodass sie sich nun völlig auf ihr Projekt »Lottes Laden« konzentrieren kann. Hierbei treffen sich einmal im Monat junge Musiker in der Heldenbar und musizieren in lockerer Atmosphäre. Fast wie in Baku, nur gemütlicher.

Statt dir ist Roman Lob »Unser Star für Baku« geworden. Wie hast du das Finale verfolgt?

Ich war im Fernsehstudio, weil alle 20 Showteilnehmer zum Finale eingeladen wurden. Wir hatten zusammen richtig Spaß und haben den ganzen Abend gefeiert. Ich habe mich für Roman total gefreut und gönne ihm den Sieg, weil er absolut lieb und authentisch ist. Natürlich habe ich mitgefiebert und war gespannt, was die beiden Finalisten singen werden, um ihre Entwicklung weiter zu beobachten. Es war total schön wieder dort zu sein, das gesamte Team zu treffen und die Atmosphäre nochmal zu genießen.

Kam in dem Moment auch etwas Wehmut hoch oder hast du dich geärgert, es nicht weiter geschafft zu haben?

Nein, Wehmut habe ich fast gar nicht empfunden. Ich war ja vorher völlig unerfahren und für mich ging das alles sehr schnell. Plötzlich singst du mit einer überragenden Band und musst Interviews geben. Ich habe mich manchmal auch fast schon überfordert gefühlt. Insgesamt hatte ich aber eine tolle Zeit und habe viele aufregende Menschen kennengelernt. Das gesamte Team war einfach so harmonisch. Egal in welcher Funktion sie an der Sendung beteiligt waren, alle waren auf einer Ebene und haben sich um die Süßigkeiten auf dem Tisch gekloppt. (lacht) Aber irgendwie bin ich auch fast schon froh, ausgeschieden zu sein. Wenn ich jetzt sehe, was mit Roman passiert, ist das schon irre. Auf der Aftershow-Party habe ich ihn gar nicht mehr gesehen, weil er sofort das Video drehen musste und es kommt noch so viel auf ihn zu.

Wie war euer Kontakt als Kandidaten zu Stefan Raab?

Stefan war bei jeder Probe dabei und immer super nett. Ich finde, dass er genau so war, wie man sich ihn auch vorstellt. Mich hat es schon etwas gewundert, weil er total interessiert war und zu allem seinen Senf dazu gegeben hat. Ich bin der Meinung, dass er sehr kompetent in seiner Rolle ist, sodass ich ihm immer sehr genau zugehört habe. Am Abend der Show habe ich ihn nur kurz gesehen und zur Verabschiedung gedrückt.

War es das erste Casting, an dem du teilgenommen hast?

Ja, eigentlich wollte ich mir das nur mal ansehen, weil ich ja mit Castingsendungen groß geworden bin und mal wissen wollte, wie das alles abläuft. Ich hatte ja keine Ahnung: Singt man direkt vor Stefan Raab und Thomas D.? Wie viel darf ich überhaupt singen? Das wusste ich im Vorfeld alles nicht.


Und wie ist das Casting dann letztendlich gelaufen?

Das Casting war in Köln und da waren tausende Menschen. Überall waren Kameras, Radio-Teams und Reporter. Wir mussten Ewigkeiten warten und erst nach etwa drei Stunden durften wir in Fünfer Gruppen in die White-Box mit dem Stern auf dem Boden. Bis dato hatte ich nur mal in der Schulband gesungen und konnte gar nicht einschätzen, ob ich überhaupt singen kann oder einfach nie jemand ehrlich zu mir war und gesagt hat: »Leonie, du kannst überhaupt nicht singen!« Das Team, vor dem ich dann gesungen habe, hat mir auch überhaupt kein Feedback gegeben, die haben nur kurz gelacht und sich bedankt. Wochen später kam dann ein Anruf, bei dem mir mitgeteilt wurde, dass ich dabei sei. Erst hab ich daran gezweifelt, aber als ich bei den Proben war und realisiert habe, unter den Top 20 zu sein, war das natürlich ein tolles Gefühl. Es war einfach super, mit einer so tollen Band zu spielen und so viele unterschiedliche, junge Künstler kennen zu lernen.

Deine Musikleidenschaft wirst du auch in Zukunft weiterhin bei »Lottes Laden« in der Heldenbar ausleben.Du hast dieses Projekt selbst mitgegründet. Wie kam es dazu?

Ich habe letztes Jahr ein Freies Soziales Jahr beim Schauspiel Essen gemacht. Weil mir das so gut gefallen hat, habe ich mir mit Sam Ullrich ein Projekt überlegt, das man langfristig etablieren kann. Uns war sofort klar, dass es etwas mit Musik werden sollte. Daraus entstand unsere Idee, junge Musiker einzuladen und daraus einen runden Abend zu machen.

Beschreib uns das Konzept von Lottes Laden mal etwas genauer!

Die Idee dahinter ist es, ein Forum zu schaffen, in dem junge Musiker aus der Region vorgestellt werden und sich austauschen können. Dafür organisieren wir monatlich einen musikalischen Abend in lockerer Atmosphäre, bei dem vor allem der Spaß an der Musik im Mittelpunkt stehen soll. Außerdem gehört zum Konzept, dass das Publikum mit einbezogen wird, zum Beispiel durch Quatschaktionen wie gemeinsame Gesangsübungen. Mit Anna Schrepper, die den ganzen organisatorischen Kram erledigt, Sam und mir sind wir ein super Team und die Premiere im Februar war total toll. Ich freue mich schon riesig auf den 16. März, wenn wir in die zweite Runde gehen.

Wann hast du eigentlich angefangen Musik zu machen?

Meine Eltern sind beide musikalisch und haben früher auch in Bands gespielt. Daher gab es im Haus immer Klavier, Rasseln und Gitarren. Irgendwann habe ich dann angefangen Klavier zu spielen und bin später häufig zu Konzerten gegangen.  Auf einem Konzert hab ich dann mal ein Saxophon gehört und war sofort in das Instrument verliebt. Heute spiele ich noch immer Klavier und Saxophon.

Hast du denn weiterhin den Traum Berufsmusikerin zu werden?

Naja, zumindest nicht um jeden Preis. Um als Berufsmusiker erfolgreich zu sein, muss man sehr viel Glück haben. Sonst kann man auch in eine Situation kommen, in der man Musik machen muss, die einem gar nicht gefällt. Ich habe einfach Spaß und das ist für mich das allerwichtigste. Demnächst werde ich mit einem Freund ins Studio gehen und ein paar Songs aufnehmen. Man hat ja auch die Möglichkeit, ein Video bei YouTube einzustellen. Natürlich war es toll für mich, bei »Unser Star für Baku« so gutes Feedback zu bekommen. Durch die Sendung habe ich auch die ein oder andere Email-Adresse, über die ich meine Musik dann anbieten könnte.

Du bist in Horst aufgewachsen und wohnst jetzt in Steele. Was magst du an der Stadt Essen?

Besonders mag ich die grünen Flecke und die Ruhr. Meine Tanzschule, die Weststadthallen oder das Theater. Das alles sind für mich Orte der Begegnung. Die Menschen in Essen sind sehr offen und herzlich, das hat mir oft gefehlt, wenn ich in anderen Städten war. 

 

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