Wie du im Vorstellungsgespräch überzeugst

Tipps für das erfolgreiche Vorstellungsgespräch

Kategorie: Ratgeber

Tipps für das erfolgreiche Vorstellungsgespräch
 
Schwitzende Hände, Rumgezappel und gestotterte Antworten – für manche sind Vorstellungsgespräche Stress pur. Dabei kannst du dir eigentlich selbst auf die Schulter klopfen, denn du hast bereits unzählige Konkurrenten abgehängt. Rookie erklärt dir, wie du jetzt alles klar machst.
 

„Glückwunsch, Sie sind engagiert!“

 

Deine Bewerbungsunterlagen haben scheinbar Eindruck gemacht, doch nun musst du dieses Bild auch vor Ort bestätigen. Dabei kommt es – wie so oft – nicht nur auf die inneren Werte an. Das Outfit sollte deshalb sauber und gepflegt wirken und zur Branche passen. Wer bei einer Bank arbeiten möchte, wählt den Anzug, in kreativen Jobs mag ein Sakko mit Jeans ausreichend sein. Blaumänner sind selbst in Handwerksbetrieben tabu. Als Faustregel gilt: Lieber zu seriös als zu leger. Zu aufreizend gekleidete Frauen fallen den meisten Arbeitgebern eher unangenehm auf. 

 

Gut vorbereitet und pünklich

Dabei haben solltest du in jedem Fall deine Bewerbungsunterlagen inklusive Zeugniskopien und das Stelleninserat. Gibt es vom Unternehmen eine Imagebroschüre? Oder den aktuellen Geschäftsbericht? Mitbringen. Denn so zeigst du, dass du dich bereits über die Firma informiert hast. Zum Gespräch erscheinst du pünktlich. Wer sein Gegenüber warten lässt, signalisiert, dass er den Termin nicht wichtig findet. Einmal angekommen, zeigst du dich von deiner besten Seite.

Meist beginnt das Gespräch mit Smalltalk. Gib dich ganz natürlich und offen, aber übertreib’s nicht. Das Ganze bleibt ein förmlicher Anlass, zu kumpelhaft solltest du deshalb nicht daherkommen. Fragen zum aktuellen Tagesgeschehen können durchaus bereits ein erster Test sein. Du solltest also auf dem Laufenden sein und wissen, warum momentan niemand Christian Wulff mag. Wenn dir etwas zu trinken angeboten wird, entscheidest du dich für Wasser oder – falls vorhanden – Kaffee. Sonderwünsche wie mezzo mix zero oder frisch gepressten Orangensaft verkneifst du dir besser. 

 

Punkte mit Offenheit

Zu Beginn des Gesprächs wirst du gebeten, dich selbst zu beschreiben. Dabei kommt es weniger darauf an, was du sagst – dein Lebenslauf ist ja bereits bekannt – als darauf, wie du erzählst. Auf mögliche Lücken oder schlechte Noten in deinen Unterlagen angesprochen, kannst du mit Offenheit und ehrlichen Antworten punkten. Beliebt sind Fragen nach bisherigen Erfolgen und Misserfolgen oder Stärken und Schwächen. Achtung: Versuche an dieser Stelle nicht, eine vermeintliche Schwäche als Stärke zu verkaufen. Dass du total perfektionistisch bist und dich das selbst am meisten stört, will wirklich niemand hören. Den besten Eindruck hinterlässt du, wenn deine Antworten einen Bezug zum angebotenen Job haben. Fragen nach Religion oder Familienplanung musst du nicht beantworten, wenn sie trotzdem gestellt werden, darfst du an dieser Stelle sogar die Unwahrheit sagen. 

Später im Gespräch geht es weniger um deine Person als um die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen. Deine Botschaft ist klar: Du bist sehr interessiert und hast dich ausführlich mit Jobprofil, Organisationsstruktur, Geschäftsfeldern und der Kultur des Unternehmens beschäftigt. Jetzt bist du begeistert – und willst noch mehr erfahren. Dazu hast du eine Liste mit Fragen vorbereitet. Doch Vorsicht: Fragen, die durch das Inserat oder die Firmeninfos auf der Webseite, in der Imagebroschüre oder im Geschäftsbericht beantwortet sein müssten, lassen dich schlecht vorbereitet wirken. 

 

Hol ein erstes Feedback ein

Ist nur das eine Gespräch geplant, muss auch übers Geld gesprochen werden. Es sei denn, du hast dich auf einen Ausbildungsplatz beworben, denn dann ist die Vergütung meist tarifvertraglich geregelt. Dem Arbeitgeber kommt es ansonsten auf eine realistische Einschätzung deinerseits an. Die Spanne, die du angibst, sollte nicht übertrieben hoch sein, andererseits darfst du dich auch nicht unter Wert verkaufen. Weitere Rahmenbedingungen wie Jahresurlaub und Wochenarbeitszeit können ebenfalls kurz angesprochen werden.

Fehlt noch der gelungene Abgang: Beim Abschied bietet sich nicht nur die Möglichkeit, noch einmal durch freundliches Auftreten zu punkten, sondern auch dazu, ein erstes Feedback einzuholen. Außerdem solltest du erfragen, wann du mit einer Entscheidung rechnen kannst. Und selbst wenn es diesmal nicht gereicht haben sollte, musst du die Hoffnung nicht aufgeben: Übung macht den Meister – und das nächste Vorstellungsgespräch kommt bestimmt. 

 

Text: Malte Säger

 

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