Dr. Rookie deckt fünf wissenschaftliche Fakten über das Lachen auf.

Lach doch mal!

Kategorie: Dr. Rookie

Lach doch mal!

 

1. Soziale Bedeutung

Im menschlichen Miteinander wird das Lachen als Ausdruck für Sympathie und gegenseitigem Einverständnis verstanden. Es besänftigt und reguliert Konflikte zwischen den Menschen, die in sozialen Gruppen miteinander leben. Manche Forscher sagen, Lachen sei die grundlegendste Kommunikationsform des Menschen, die der Entwicklung der Sprache deutlich vorausgeht. Das Lachen wird in einer Gehirnregion ausgelöst und gesteuert, die deutlich älter ist als das Sprachzentrum. 

 

2. Enstehung 

Ursprünglich war das Lachen eine Drohgebärde, entstanden ist es aus dem Zähnefletschen. So kann man es auch heute noch bei Affen beobachten. Es zeigt, dass jemand ein gesundes Gebiss hat, demonstriert also Kraft und Dominanz. Innerhalb einer Gruppe aber hat es etwas Verbindendes: Sich untereinander die Zähne zu zeigen heißt, Teil einer starken Gemeinschaft und ein gleichberechtigter Partner innerhalb der Gruppe zu sein. Meist ist Lachen fröhlich. Lachen kann aber auch bei bösartigen Situationen auftreten (sarkastisches Lachen oder Gelächter). 

 

3. Anatomie

Das Lachen ist ein unwillkürlicher Akt, bei dem ein Reiz dadurch ausgeglichen wird, dass er auf die Nerven der beim Lachen in Kontraktion versetzten Muskeln übertragen wird. Das Lachen selbst ist eine besondere Atmungsbewegung, bei der die Ausatmung in mehreren schnell hintereinander folgenden Stößen unter mehr oder weniger starkem Schall ausgeführt wird. Wenn ein Mensch lacht, werden innerhalb der Gesichtsregion 17 und am ganzen Körper sogar 80 Muskeln betätigt. Die Augenbrauen heben sich, die Nasenlöcher weiten sich, man zieht die Mundwinkel nach oben, die Augen verengen sich zu Schlitzen, der Atem geht schneller und die Stimmbänder werden in Schwingung versetzt. Im Gegensatz zu all den angespannten Muskeln entspannen sich andere Muskeln im Körper – deswegen kippen wir vor Lachen nach vorne. Auch die Blasenmuskulatur entspannt sich, daher die Redensart »sich vor Lachen in die Hose machen«.

 

4. Effekte 

Nicht nur, dass man sich nach einem Lachanfall total entspannt und glücklich fühlt, er ist auch noch gut für die Gesundheit. Lachen stärkt die Funktion der Lungen. Durch die schnelle Atmung transportiert die Lunge drei- bis viermal so viel Sauerstoff wie normal. Der Puls rast und die Durchblutung wird angeregt. Herzhaftes Lachen kräftigt außerdem das Herz-Kreislauf-System. 20 Sekunden Lachen entspricht etwa der körperlichen Leistung von Einer Minute schnellem Joggen. Zudem wird die Herzinfarktgefahr durch häufiges Lachen halbiert. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nach ein paar Lachanfällen sogar mehr Abwehrstoffe im Blut sind als sonst. Die Zahl der Stresshormone sinkt deutlich und sogar die Schmerzempfindung wird verringert. Selbst gegen Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen soll Lachen helfen.

 

5. Echt oder fasch?

Was und wie beim Lachen kommuniziert wird, untersuchen weltweit Lachforscher, sogenannte Gelotologen. Sie forschen dabei in zwei Richtungen: Die meisten Wissenschaftler untersuchen die Mimik beim Lachen, nur eine Handvoll beschäftigt sich mit den Geräuschen, die dabei entstehen. Lachforscher glauben dass der Mensch intuitiv zwischen einem echten und einem falschen Lachen unterscheiden kann. Ein echtes Lachen beginnt spätestens eine halbe Sekunde nach dem Lachreiz. Der Lachende schließt die Augen und schaut sein Gegenüber dann erst einmal nicht mehr an.

Ein weiteres Indiz sind die Lachfalten. Ohne die ist das Lachen wahrscheinlich gespielt. Die Wissenschaftler sagen, dass der komplexe Vorgang des Lachens, also die Lachmelodie und die Veränderung der Tonhöhe unbewusst gesteuert werden und deshalb niemals glaubwürdig nachgeahmt werden können. 

 

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